www.altes.tauchen.seveke.de -> Altes --> Entwicklung Tauchcomputer ---> SOS Dekometer demontiert

2009 trieb mich die Neugier, mir die bekannte und in den 60er Jahren weit verbreitete Blechbüchse, die ich in ihrer aktiven Zeit nicht benutzen konnte, mal von innen anzusehen, und ich besorgte mir eine gut erhaltene für 21 Euro bei e...y.
Hätte ich die prinzipielle Arbeitsweise nicht schon gekannt, wäre ich bei der Demontage wohl ziemlich überrascht gewesen und ins Schleudern gekommen.
Klick vergrößert!
Kein Mikroprozessor, kein Akku, nicht einmal ein Transistor steckt in dem glatten Edelstahlgehäuse.
Deshalb muss man auch beim Öffnen des Gehäuses umdenken ;-). Die Gehäuseschalen sind nämlich punktverschweißt und werden nicht geöffnet. Die Innereien sind nur mit Hilfe des dicken Gummiwulstes in die runde Öffnung der Büchse eingepresst. Man hebelt einfach alles mit einem stumpfen Schraubendreher aus dem Loch, möglicht ohne den gelben PVC-Balg zu perforieren. Dann liegt die Druckkammer aus schwarzem Duroplast, die in dem gelben Beutel aus Weich-PVC steckt (Bild unten rechts) vor einem. Die schwarze Gummiwulst dichtet den gelben Beutel mit Hilfe eines Edelstahl-Spanndrahtes an der Druckkammer ab, den man vorsichtig entfernt, weil man ihn dann vielleicht nochmal verwenden kann. Die runde Gummiwulst lässt sich nun nach oben abziehen.
Das Weich-PVC ist mit einer Art Gummi-Kitt an die Druckkammer geklebt, der wohl die Abdichtung verbessern soll. Er lässt sich aber einfach entfernen.
Klick vergrößert! Die Druckkammer wird mit der eingeschraubten Frontscheibe aus Piacryl verschlossen. Man dreht sie über die beiden Sacklöcher in der Scheibe heraus. Danach kann man Dichtring und Manometer herausnehmen. Klick vergrößert!
Das Manometer misst den Druck in der Kammer, hat also ein verschlossenes Bourdonrohr. Die Nullstellung des Zeigers lässt sich über den rund gebogenen Verbindungsbügel zwischen Bourdonrohr und Messwerk abgleichen.
In der Druckkammer ist das Verbindungsrohr zum Balg zu erkennen, in dem die poröse Keramik sitzt, die über ihren Strömungswiderstand das Sättigungsverhalten eines mittleren Gewebes nachbildet.
Klick vergrößert! Klick vergrößert!
Alle Elemente dieses verblüffend einfachen Systems sollten einer Sichtprüfung unterzogen werden. Vor allem checkt man die Dichtigkeit des PVC-Balges und flickt ihn ggf. mit Weich-PVC-Kleber.
Dann kann man alles in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen, da die Neugierde jetzt befriedigt ist ;-))
Statt des Gummi-Kitts lässt sich ein gutes doppelseitiges Klebeband verwenden. Beim Einsetzen der Druckkammer mit Manometer kann man überlegen, ob man das Dekometer rechts oder links tragen will und die Skala entsprechend ausrichten.
Man lasse beim Einsatz der Druckkammer in den Balg auch genügend Luft im Balg, da wir die ja als Messmedium brauchen.
Edelstahlgehäuse und Piacryl-Scheibe werden mit den entsprechenden Polituren wieder wie neu.

www.altes.tauchen.seveke.de -> Altes -->  Entwicklung Tauchcomputer ---> Seitenanfang